LINNI LIND



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GEDICHTE

Drohnen

Nachdenklich schaukelt das Licht
Bienen fingern die Saat
sich infizieren mit lauwarmem Wind
und fiebrig kelchen den Nektar
doch nicht alles glauben
im Blattgewand
gehen die Samen verloren
nur wenig wohnt sichtbar
ruht traumhaft auf Scherben
bis nach dem Erwachen
die reifen Früchte
doch wieder verderben
und stimmt es
dass ohne die Drohnen
Honig kann werden?

 

Sommerhitze

In der Ruhe der Nachtigal
heiß
und ewig beißendes Quietschen
ohrenbetäubend
wohl von gekrochenen Vogelküken
in der Ruhe lästig der Wind
aalglatt
durch Gestrüpp um die gemähte
Rasenfläche im Stuhl sitzend
angewurzelt 
nur kein Getränk jetzt schon
vormittags 
in der Hitze der Zeitungsbuchstaben
doppelzüngig
die dem Wind doch nicht
die Fährte
wegdichten können
der von Irgendwo her
kommt

aber ersteinmal vor meiner Nase

die Zähne bleckt
über der Zeitungsnachricht
die er weil er kann sie nicht lesen
verblättert
das Gequietsche der Fötusse
unterm Hintern im Stuhl
bläst mir
den Quatsch aus den Ohren